Japans Katastrophe in Chinas Medien
Chinas Medien berichten ausführlich über die Katastrophe in Japan. Noch werden deren Folgen für das eigene Land aber ausgeklammert.
Auch in China schauen die Menschen gebannt auf die Katastrophe in Japan. Und sie werden durch die staatlich gelenkte Presse ausführlich informiert. Das Fernsehen berichtet in regelmäßigen Abständen über die neusten Entwicklungen. Tageszeitungen informieren auf umfangreichen Sonderseiten. Zahlreiche chinesische Journalisten sind im Nachbarland vor Ort.
Doch trotz der aufwendigen Berichterstattung der Staatspresse werden zentrale Fragen bisher weitgehend ausgeklammert. Welche Folgen könnte die nukleare Katastrophe in Japan für die eigene Bevölkerung haben? Sind unsere Reaktoren sicher? Fragen, die in den westlichen Medien emotional diskutiert werden, fallen in der Volksrepublik bisher unter den Tisch. Gelassen bis distanziert wird über die nukleare Katastrophe berichtet. China, selbst geplagt von zahlreichen Erdbeben, zeigt sich durchaus solidarisch mit den Opfern von Erdbeben und Tsunami. Wie man die Atomkrise und deren Folgen einordnen soll, da ist sich die Staatspresse scheinbar unsicher. Denn die hat kräftig am Ruf der Atomenergie als sauber und sicher mitgearbeitet. Erfolgreich hat Pekings Propagandaapparat Atomkraft zur „grünen“ Energiequelle erklärt. Ein Image, das man nur ungern aufgeben möchte. Denn noch sind Atomkraftgegner in China rar. Sicherheitsdebatten finden nur unter Experten statt. Und auch wenn die Regierung am Mittwoch bekannt gab, vorerst alle Genehmigungsverfahren für neue Atomkraftwerke wegen der Vorfälle in Japan zu stoppen: dauerhaft will man nicht auf den erst jüngst beschlossenen Ausbau der Atomenergie verzichten. Eine öffentliche Debatte über die Sicherheit der chinesischen Meiler soll deshalb offenbar vermieden werden - eine Erklärung für die gelassene Berichterstattung der Staatsmedien.
Auf Dauer dürfte dieser Kurs allerdings nicht aufrechtzuerhalten sein. Angesichts der sich zuspitzenden Lage im Kernkraftwerk Fukushima 1 steigen auch die Sorgen der Menschen in China. In Teilen des Landes kam es am Donnerstag zu Panikkäufen von Salz, im Glauben das darin enthaltene Jod könne vor radioaktiver Strahlung schützen. Nach Berichten der Zeitung „China Daily“ sind in vielen Apotheken Jodtabletten ausverkauft. Chinas Medien werden sich in Zukunft wohl doch auf eine Diskussion über die Folgen der atomaren Katastrophe in Japan einlassen müssen.
Wie aus anderen Länder über die Katastrophe in Japan berichtet wird:
www.tagesspiegel.de
Auch in China schauen die Menschen gebannt auf die Katastrophe in Japan. Und sie werden durch die staatlich gelenkte Presse ausführlich informiert. Das Fernsehen berichtet in regelmäßigen Abständen über die neusten Entwicklungen. Tageszeitungen informieren auf umfangreichen Sonderseiten. Zahlreiche chinesische Journalisten sind im Nachbarland vor Ort.
Doch trotz der aufwendigen Berichterstattung der Staatspresse werden zentrale Fragen bisher weitgehend ausgeklammert. Welche Folgen könnte die nukleare Katastrophe in Japan für die eigene Bevölkerung haben? Sind unsere Reaktoren sicher? Fragen, die in den westlichen Medien emotional diskutiert werden, fallen in der Volksrepublik bisher unter den Tisch. Gelassen bis distanziert wird über die nukleare Katastrophe berichtet. China, selbst geplagt von zahlreichen Erdbeben, zeigt sich durchaus solidarisch mit den Opfern von Erdbeben und Tsunami. Wie man die Atomkrise und deren Folgen einordnen soll, da ist sich die Staatspresse scheinbar unsicher. Denn die hat kräftig am Ruf der Atomenergie als sauber und sicher mitgearbeitet. Erfolgreich hat Pekings Propagandaapparat Atomkraft zur „grünen“ Energiequelle erklärt. Ein Image, das man nur ungern aufgeben möchte. Denn noch sind Atomkraftgegner in China rar. Sicherheitsdebatten finden nur unter Experten statt. Und auch wenn die Regierung am Mittwoch bekannt gab, vorerst alle Genehmigungsverfahren für neue Atomkraftwerke wegen der Vorfälle in Japan zu stoppen: dauerhaft will man nicht auf den erst jüngst beschlossenen Ausbau der Atomenergie verzichten. Eine öffentliche Debatte über die Sicherheit der chinesischen Meiler soll deshalb offenbar vermieden werden - eine Erklärung für die gelassene Berichterstattung der Staatsmedien.
Auf Dauer dürfte dieser Kurs allerdings nicht aufrechtzuerhalten sein. Angesichts der sich zuspitzenden Lage im Kernkraftwerk Fukushima 1 steigen auch die Sorgen der Menschen in China. In Teilen des Landes kam es am Donnerstag zu Panikkäufen von Salz, im Glauben das darin enthaltene Jod könne vor radioaktiver Strahlung schützen. Nach Berichten der Zeitung „China Daily“ sind in vielen Apotheken Jodtabletten ausverkauft. Chinas Medien werden sich in Zukunft wohl doch auf eine Diskussion über die Folgen der atomaren Katastrophe in Japan einlassen müssen.
Wie aus anderen Länder über die Katastrophe in Japan berichtet wird:
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sergiohh - 19. Mär, 08:20