China hält an Kernenergie fest

Auch in China hat das verheerende Erdbeben im Nachbarland Japan für Bestürzung gesorgt. Doch während Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao am Freitag noch schnell reagierte und seinem japanischen Amtskollegen Naoto Kan seine tiefe Anteilnahme übermittelte, hielt sich die chinesische Führung in Peking am Samstag mit Stellungnahmen zurück. Fast einwenig unterkühlt wirkte die Reaktion auf die sich anbahnende nukleare Katastrophe. „Chinas Regierung verfolgt die Entwicklung in Japan aufmerksam“, erklärte Chinas Vize-Umweltminister Zhang Lijun am Samstag in Peking. Die zuständigen Behörden der Volksrepublik lassen sich von japanischer Seite detailliert über die Lage nach dem Erdbeben informieren. Dass ein möglicher Austritt von Radioaktivität durch das beschädigte Kernkraftwerk Fukushima auch China belasten könnte, befürchtet man derzeit offenbar nicht. „Die Regierung hat in Chinas Küstenstädten Tests durchgeführt, um eine mögliche Belastung durch die nuklearen Lecks in Japan festzustellen. China ist bisher nicht betroffen“, erklärte Zhang Lijun am Vormittag auf einer Pressekonferenz anlässlich der Tagung des diesjährigen Volkskongresses.

Die Katastrophe in Japan kommt für China zu einer denkbar ungünstigen Zeit, dürfte die kommunistische Führung aufgeschreckt haben. Denn China setzt massiv auf Atomkraft, obwohl auch die Volksrepublik regelmäßig von Erdbeben heimgesucht wird. Bis 2015 will die kommunistische Führung rund 28 neue Atomanlagen mit Dutzenden Reaktoren bauen lassen und so den Anteil am Atomstrom verdoppeln. Im neuen Fünfjahresplan, der am Montag verabschiedet wird, ist der rasante Ausbau der Atomenergie festgeschrieben. „Wir werden genau beobachten, welche Auswirkungen das Erdbeben auf Japans nukleare Anlagen hat und unsere Lehren daraus ziehen“, erklärte Zhang Lijun. China werde aber seine eigenen Pläne zum Bau weiterer Atomanlagen nicht verwerfen.

(c) hao.de

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