Chinas reichster Mann ins Zentralkomitee
Bald könnte Liang Wengen nicht nur der reichste Mann Chinas sein, sondern auch ganz offiziell einer der mächtigsten Männer des Landes. Denn der 55-jährige Unternehmer, Chef des Baumaschinenkonzerns Sany Group, soll in das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei aufgenommen werden – als erster privater Unternehmer überhaupt.
Laut der Zeitung „Time Weekly“ aus Guangzhou sind in der Pekinger Führung bereits Vorbereitungen getroffen worden, Liang beim nächsten Parteikongress im Herbst 2012 in das Zentralkomitee zu berufen. Zunächst würde Liang zum Ersatzmitglied ohne Stimmrecht ernannt. Später könnte er dann zum ordentlichen Mitglied aufsteigen. Das Zentralkomitee hat rund 300 Delegierte, die offiziell die Mitglieder des mächtigen Politbüros wählen. Im kommenden Jahr beginnt der nächste Machtwechsel in Partei und Regierung. So werden die meisten Sitze im Ständigen Ausschuss des Politbüros neu vergeben. Auch Staats- und Parteichef Hu Jintao sowie Regierungschef Wen Jiabao werden abgelöst.
Der Magnat Liang, dessen Vermögen auf etwa zehn Milliarden Dollar geschätzt wird, soll in Zukunft offenbar eine wichtige politische Rolle in der Machtzentrale der Volksrepublik spielen. Laut Presseberichten könnte der Milliardär, der seit 2004 Parteimitglied ist, auch eine führende Position in der Provinzregierung seiner Heimatprovinz Hunan übernehmen.
Liang stammt aus armen Verhältnissen, hat sich zunächst als Flechter von Bambuskörben sein Geld verdient und später Materialwissenschaften studiert. Im Jahr 1989 gründete er das Unternehmen Sany, das besonders vom Bauboom in China profitiert hat. Mittlerweile ist Sany der Weltmarktführer für Betonpumpen. Der Konzern ist auch in Deutschland aktiv, baut gerade für 100 Millionen Euro bei Köln seine Europazentrale und eine neue Fertigungsstätte. Es ist die bisher größte chinesische Investition in Europa.
Die bevorstehende Berufung des Unternehmers in das Zentralkomitee hat unter chinesischen Beobachtern gemischte Reaktionen hervorgerufen. „Trotz der entscheidenden Rolle, die der private Sektor für die wirtschaftliche Entwicklung gespielt hat, haben deren Akteure wie Liang nicht den Status erreicht, den sie verdienen“, erklärte Pu Xingzu, Professor an der Schanghaier Fudan-Universität gegenüber „Time Weekly“. Wie Pu werten zahlreiche Experten die Ernennung Liangs als Zugeständnis der chinesischen Führung gegenüber privaten Unternehmen, die mit der Konkurrenz durch übermächtige Staatsbetriebe zu kämpfen haben. Sie sehen in dem Schritt zudem eine Reaktion Pekings auf die veränderten ökonomischen Strukturen. Gleichzeitig gibt es Befürchtungen, dass private Unternehmer in der Parteiführung ihre Macht zum eigenen Vorteil missbrauchen könnten. In Zeiten, in denen die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufgeht, könnte die Aufnahme des reichsten Mannes Chinas in das Zentralkomitee auch als falsches Signal gewertet werden.
www.salzburg.com
Laut der Zeitung „Time Weekly“ aus Guangzhou sind in der Pekinger Führung bereits Vorbereitungen getroffen worden, Liang beim nächsten Parteikongress im Herbst 2012 in das Zentralkomitee zu berufen. Zunächst würde Liang zum Ersatzmitglied ohne Stimmrecht ernannt. Später könnte er dann zum ordentlichen Mitglied aufsteigen. Das Zentralkomitee hat rund 300 Delegierte, die offiziell die Mitglieder des mächtigen Politbüros wählen. Im kommenden Jahr beginnt der nächste Machtwechsel in Partei und Regierung. So werden die meisten Sitze im Ständigen Ausschuss des Politbüros neu vergeben. Auch Staats- und Parteichef Hu Jintao sowie Regierungschef Wen Jiabao werden abgelöst.
Der Magnat Liang, dessen Vermögen auf etwa zehn Milliarden Dollar geschätzt wird, soll in Zukunft offenbar eine wichtige politische Rolle in der Machtzentrale der Volksrepublik spielen. Laut Presseberichten könnte der Milliardär, der seit 2004 Parteimitglied ist, auch eine führende Position in der Provinzregierung seiner Heimatprovinz Hunan übernehmen.
Liang stammt aus armen Verhältnissen, hat sich zunächst als Flechter von Bambuskörben sein Geld verdient und später Materialwissenschaften studiert. Im Jahr 1989 gründete er das Unternehmen Sany, das besonders vom Bauboom in China profitiert hat. Mittlerweile ist Sany der Weltmarktführer für Betonpumpen. Der Konzern ist auch in Deutschland aktiv, baut gerade für 100 Millionen Euro bei Köln seine Europazentrale und eine neue Fertigungsstätte. Es ist die bisher größte chinesische Investition in Europa.
Die bevorstehende Berufung des Unternehmers in das Zentralkomitee hat unter chinesischen Beobachtern gemischte Reaktionen hervorgerufen. „Trotz der entscheidenden Rolle, die der private Sektor für die wirtschaftliche Entwicklung gespielt hat, haben deren Akteure wie Liang nicht den Status erreicht, den sie verdienen“, erklärte Pu Xingzu, Professor an der Schanghaier Fudan-Universität gegenüber „Time Weekly“. Wie Pu werten zahlreiche Experten die Ernennung Liangs als Zugeständnis der chinesischen Führung gegenüber privaten Unternehmen, die mit der Konkurrenz durch übermächtige Staatsbetriebe zu kämpfen haben. Sie sehen in dem Schritt zudem eine Reaktion Pekings auf die veränderten ökonomischen Strukturen. Gleichzeitig gibt es Befürchtungen, dass private Unternehmer in der Parteiführung ihre Macht zum eigenen Vorteil missbrauchen könnten. In Zeiten, in denen die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufgeht, könnte die Aufnahme des reichsten Mannes Chinas in das Zentralkomitee auch als falsches Signal gewertet werden.
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sergiohh - 28. Sep, 06:57