Presseschau 09/11: 19 Bergleute gerettet
Peking – Von einer erstaunlichen Rettung berichteten Chinas Tageszeitungen diese Woche. In der nordöstlichen Provinz Heilongjiang konnten 19 Bergleute nach einer Woche eingesperrt in einer überfluteten Zeche gerettet werden. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurden die Kumpel am Dienstag unter Jubel von Rettungskräften und Angehörigen ans Tageslicht gebracht. Am 23. August war das illegale Bergwerk im Bezirk Boli überflutet worden, als Bergleute versehentlich eine angrenzende Mine anbohrten. Von den 45 Arbeitern in der Mine konnten sich zunächst 19 selbst retten, vier weitere wurden am Samstag geborgen. Einer von ihnen starb später. In ihrer Mittwochausgabe berichtete die „China Daily“ euphorisch von der Bergungsaktion. Laut der Zeitung hätten noch eine Woche später die 19 Kumpel gerettet werden können, da sie sich an einer erhöhten Position befanden, als die Mine überflutet wurde. Drei Arbeiter wurden Ende der Woche noch vermisst. Im Mittelpunkt des Berichts der „China Daily“ stand die rührende Geschichte von Liu Ling, deren Ehemann erst zwei Tage vor dem Unglück seine Arbeit in dem Bergwerk aufgenommen hatte. Tag um Tag hatte Liu vor der Mine ausgeharrt und auf die Rettung ihres Mannes gehofft. „Am Dienstagmorgen, 165 Stunden nach der Überflutung, wurden ihre Gebete [...] erhört“, hieß es in der „China Daily“. Die Rettung der Kumpel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass chinesische Minen zu den gefährlichsten der Welt gehören. Im vergangenen Jahr starben nach offiziellen Angaben 2433 Kumpel bei Unfällen in chinesischen Kohlebergwerken. Das sind mehr als sechs Todesopfer pro Tag.
sergiohh - 5. Sep, 08:49